Mai 2023

versendet am 09.05.2023


Liebe Interessierte, Freundinnen und Freunde des LAMSA e.V.!

Das Jahr 2023 ist nicht mehr ganz frisch, die Monate sind wie im Fluge vergangen. Es gab und gibt viel zu tun. LAMSA ist wieder größer geworden, vor allem im letzten Jahr sind zahlreiche neue Projekte hinzugekommen. Wir haben unsere Büro-Standorte ausgebaut, in Halle sind wir jetzt sogar auf zwei Büro-Etagen in der Augustastraße 1 zu finden. Auch Dessau hat seine Büroräume erweitert. Um Ihnen weitere Einblicke in unsere Arbeit und die vielfältigen Aufgabenfelder zu geben, werden wir in den kommenden Ausgaben des Newsletters immer wieder neue Projekte vorstellen.

Auch wenn schon etwas Zeit vergangen ist, bleibt uns ein Anliegen doch aktuell: Das Leitbild des LAMSA wurde im letzten Jahr in einem begleitenden Prozess aktualisiert und im Herbst auf der Mitgliederversammlung beschlossen. Es ist die Basis für LAMSAs Arbeit und Wirken nach innen wie nach außen.

Ein gedenkwürdiges Datum in diesem Jahr war der 1. Jahrestag des Kriegsbeginns Russlands gegen die Ukraine: der 24. Februar. Wir sind weiterhin betroffen, gleichzeitig sind viele Mitarbeitende innerhalb mehrerer Projekte in Sachsen-Anhalt unterwegs, um Menschen, die aufgrund des Krieges aus der Ukraine flüchten mussten, zu unterstützen. Auf unserer Website finden Sie diese unter "Projekte".

Nach drei Jahren startete LAMSA am 11. April eine neue Kampagne: "Wir sind 7%" - gemeint sind damit 7% Menschen der Bevölkerung, die in Sachsen-Anhalt leben und kein aktives und passives Wahlrecht haben. Über das Anliegen der Kampagne informiert Sie ein Artikel in diesem Newsletter.

Und schließlich möchten wir Ihnen in diesem Newsletter das Projekt "AMUSSA - Ausbildung muslimischer Seelsorger*innen in Sachsen-Anhalt" vorstellen.

Wir wünschen wir Ihnen eine gute Lektüre.

Mit herzlichen Grüßen,
Mamad Mohamad und das Team des LAMSA e.V.


Unsere Themen:


Rückblick: Das LAMSA-Leitbild wurde im November aktualisiertnach oben

Der Wunsch nach einer Aktualisierung des LAMSA-Leitbildes wurde bereits auf der Mitgliederversammlung im Herbst 2021 in Worte gefasst und darüber abgstimmt. Am Beginn 2022 konnten wir den Bearbeitungsprozess dann aufnehmen und vorantreiben. Im Herbst 2022 wurde in der Mitgliederversammlung eine aktualisierte Version des Leitbildes beschlossen.

In diesen Prozess der Bearbeitung waren viele Menschen eingebunden - insgesamt haben sich 137 Personen (Arbeitsgruppentreffen, drei Regionalwerkstätten, Redaktionstreffen, Vorstandsbeschluss und Beschlussfassung in der Mitgliederversammlung) eingebracht. Allen Beteiligten möchte LAMSA nocheinnmal für ihre Mitwirkung, ihr Herzblut und die leidenschaftliche Diskussionsbereitschaft danken!

Mika Kaiyama, stellvertretende Geschäftsführerin des LAMSA, fasst es an diesem Punkt so zusammen: "... LAMSA ist mit dem aktualisierten Leitbild wieder einmal der diskriminierungsfreien Gesellschaft näher gekommen. Es ist ein kleiner Schritt mit großer Mehrheitsmeinung. Es kommt nun darauf an, wie wir das Leitbild im Alltag leben..."

Das neue Leitbild ist auf der Homepage abrufbar und wird in diesem Jahr mehrsprachig übersetzt.

Version des LAMSA-Leitbildes, beschlossen am 12. November 2022 auf der Mitgliederversammlung in Dessau-Roßlau.


Am 11. April startete die Kampagne 'Wir sind 7%' nach oben

Nach Wochen der Vorbereitung startete die LAMSA-Kampagne „Wir sind 7%“ am Dienstag, 11. April, in Halle. Die Geschäftsführung, Vertretende des LAMSA-Vorstands und Teile des LAMSA-Teams stellten der eingeladenen Presse die Kampagne vor.

Worum geht es?
Für LAMSA ist das Thema der (politischen) Partizipation durchgehend auf der Tagesordnung, denn genau diese stagniert in Sachsen-Anhalt weitestgehend. Mit Perspektive auf die kommenden Jahre und anstehende wichtige politische Entscheidungen –  2024 Kommunalwahlen, 2026 Landtagswahlen – möchte LAMSA die Sichtbarkeit des Themas gerade jetzt erhöhen.

Um dieses Partizipationsdefizit zu verringern, will LAMSA zum einen Menschen mit Migrationsgeschichte für parteipolitische Teilhabe sensibilisieren und mobilisieren, zum anderen die Aufmerksamkeit der politischen Parteien in Richtung einer Öffnung für Menschen mit Migrationsgeschichte schärfen.

Wie ist die Situation?
Sachsen-Anhalt bekennt sich als Land zur Weltoffenheit und ist in den vergangenen Jahren für Menschen aus aller Welt zur neuen Heimat geworden. Insgesamt mehr als 7% der Menschen in unserem Bundesland haben Migrationsgeschichte. In nahezu allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens haben sie Zugang gefunden. Nahezu, weil insbesondere die politische Teilhabe in Form von Ämtern als Bürgermeister*innen, Landrät*innen und in kommunalen Räten sehr ausbauwürdig ist. Bürgermeister*innen (selbst auf ehrenamtlicher Basis) und Landrät*innen mit Migrationsgeschichte gibt es nicht und auch in kommunalen Räten ist kaum eine Handvoll bekannt. Obwohl eben mehr als 7% der Menschen in Sachsen-Anhalt ihren Lebensmittelpunkt haben, sind sie von politischen Entscheidungen ausgeschlossen. Ihre Perspektive fehlt, wenn Politik in Sachsen-Anhalt gemacht wird. Diese Diskrepanz ist in jedem Gespräch mit Menschen mit Migrationsgeschichte spürbar.

Was wollen wir wie erreichen?
LAMSA weiß, dass der Weg in politische Ämter in der Regel über Parteien führt. Soll also diese Repräsentationslücke geschlossen oder verringert werden, müssen auf der einen Seite die Parteien für diese Problematik sensibilisiert und auf der anderen Seite Menschen mit Migrationsgeschichte zum Eintritt und aktiven Mitgestalten in Parteien mobilisiert werden. LAMSA e.V. möchte einen wesentlichen Schritt dazu beitragen, dass alle Menschen, die sich in Sachsen-Anhalt eine Zukunft aufbauen möchten, auch die damit verbundenen politischen Entscheidungen mitgestalten können.

Geplant sind im Rahmen der Kampagne unterschiedliche Veranstaltungsformate (deren Planungen noch finalisiert werden). Weiterhin angedacht ist im Laufe des Jahres  u.a. eine Diskussionsrunde mit Menschen aus der Parteipolitik. LAMSA will Menschen mit Migrationsgeschichte und Parteivertretende an einen Tisch bringen, um einen gemeinsamen Austausch zu fördern, und überhaupt erst einmal Bedarfe, Sorgen, Hürden zu formulieren.

Mehr unter www.sieben-prozent.de


Dürfen wir vorstellen: Das Projekt AMUSSA - Ausbildung muslimischer Seelsorger*innen in Sachsen-Anhaltnach oben

Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. beschäftigte sich lange mit der Frage, wie man qualifizierte Ehrenamtliche, die Menschen bei seelischen Krisen betreuen, ausbilden kann. Besonders stark betroffen davon sind die Bereiche Krankenhäuser, Jugendhilfe und Gefängnisse. Schicksalsschläge können jeden treffen. Der Wandel in den sozialen Strukturen und fehlende Sozialnetzwerk führt dazu, dass auch Muslim*innen bzw. Menschen mit Migrationsgeschichte in Krisensituationen immer seltener auf den traditionell starken Familienverband zurückgreifen können.  

LAMSA holte sich für dieses Anliegen einen erfahrenen Partner an Bord. Das ITV - Institut für transkulturelle Verständigung setzt bayernweit bereits seit 10 Jahren erfolgreich das Konzept „MUSA“ um, das nun als AMUSSA nach Sachsen-Anhalt geholt wird.

Das Projekt AMUSSA startete im  September 2022 unter der Projektleitung von Frau Alina Schäflein und unter der Ausbildungsleitung von Frau Nurdan Kaya. Im selben Jahr organisierte LAMSA drei Infoveranstaltungen, die jeweils in Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau stattfanden. Viele Interessent*innen nahmen teil und meldeten sich für die Ausbildung an.

Von den Bewerber*innen  wurden 20 Menschen aus sieben verschiedenen Ländern, die sieben verschiedene Sprachen sprechen, gewonnen. Die  AMUSSA-Ausbildung beinhaltet zwölf theoretische Module, die jeweils an einem Samstag im Monat im Jahr 2023 stattfinden werden. Thematisch sind die Module breit gefächert, basieren jedoch alle auf einem interkulturellen und interreligiösen Konzept.

Darauf folgt ein praktischer Teil in den Krankenhäusern im Land. Ende 2024 erhalten die Ausgebildeten nach erfolgreicher Teilnahme ein Zeugnis und können dann als ehrenamtliche muslimische Seelsorger*innen eingesetzt werden.

In Kooperation mit itv Gemeinnützige UG
und dem Seelsorgeseminar des EKM.

Das Projekt wird gefördert durch:


Pressemitteilungen nach oben

In den zurückliegenden Monaten sind bereits 6 Pressemitteilungen an Pressevertretende versendet worden. Wenn Sie Interesse daran haben, diese noch einmal genauer zu lesen, dann finden Sie hier noch einmal alle Mitteilungen aufgelistet.

Pressemitteilung vom 5. April 2023
LAMSA fordert mehr politische Repräsentation von und durch Menschen mit Migrationsgeschichte und startet mit Blick auf die sachsen-anhaltischen
Kommunalwahlen 2024 die Kampagne „Wir sind 7%!“

PE_2023_04_05_LAMSA_Kampagne 'Wir sind 7%' startet am 11.4. in Halle


Pressemitteilung vom 1. März 2023
Teilnehmende für die Ausbildung muslemischer Seelsorger*innen in Sachsen-Anhalt (AmUSSA) aus sieben Ländern stehen fest.

PM_2023_03_01_LAMSA_Muslemische Seelsorgeausbildung


Pressemitteilung vom 22. Februar 2023
Erinnerung an den ersten Jahrestag des Krieges in der Ukraine auf dem Marktplatz in Halle (Saale) am 24. Februar 2023. Als Zeichen der Erinnerung und Solidarität findet eine Kundgebung vor dem Rathaus in Halle (Saale) statt. Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt, nimmt teil.

PM_2023_02_22_LAMSA_Kundgebung zum ersten Jahrestag des Ukrainekriegs in Halle


Pressemitteilung vom 16. Februar 2023
Einbürgerung als Chance begreifen, Integration wertschätzen.Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. unterstützt
die eingereichte Petition zur landesweiten Verbesserung des Einbürgerungsprozesses, die an diesem Donnerstag im Petitionsausschuss des Landtags von Sachsen-Anhalt angehört wird

PM_2023_02_16_LAMSA_Einbuergerung als Chance - Integration wertschaetzen


Pressemitteilung vom 14. Februar 2023
Humanitäre Korridore und Schnittstelle für Erdbebenopfer Migrantenorganisationen fordern gesicherte Fluchtwege Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. begrüßt die Initiative des Landes Sachsen-Anhalt sowie des Bundes zur Aufnahme von Erdbebenopfern aus Syrien und der Türkei, die für maximal 90 Tage bei ihren Verwandten in Deutschland unterkommen möchten.

PM_2023_02_14_LAMSA_Hilfe für Erdbebenopfer


Pressemitteilung vom 13. Januar 2023

Lauernde Gefahr durch Rechtsextremismus – Anschlag von Halle hat keinen Abschluss gefunden. Die jüngsten Erkenntnisse über einen Ausbruchsversuch des rechtsextremen Attentäters von Halle verunsichern die Menschen mit Migrationsgeschichte in Sachsen-Anhalt weiterhin. Zum wiederholten Male entstehen berechtigte Zweifel, wie konsequent die Gefahr des Rechtsextremismus in diesem Bundesland bekämpft wird, insbesondere da auch hinter Gittern die Kontrolle über die Lage nicht bei den Sicherheitskräften liegt.

PM_2023_01_13_Anschlag von Halle ohne Abschluss



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Freitag 26.05.2023
15 bis 17 Uhr

Informationsveranstaltung des Patenschaftsprogramms "Menschen stärken Menschen" zum Thema „Paten werden und Menschen stärken”
Приглашение на информационное мероприятие программы Menschen stärken Menschen (Люди уcиливают людей)

Sprache der Veranstaltung: Deutsch und Russisch
Referent*innen: Javokhir Nematov, Mukhayyo Zaripova
Wo: Seminarraum bei LAMSA e.V. , Augustastraße 1, Etage 2, 06108 Halle

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Veranstaltungskalender mit aktualisierten Inhalten


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Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V.
Wilhelm-Külz-Str. 22 I 06108 Halle (Saale) I Amtsgericht Stendal

Vorstandsvorsitzende: Elena Herrmann
Geschäftsführer: Mamad Mohamad

Redaktion: Judith Brademann, Mika Kaiyama, stellv. Geschäftsführerin (V.i.S.d.P.)
Fotos ©: LAMSA e.V.
Telefon: 0340/ 87 05 88 32 I E-Mail: kommunikation@lamsa.de
www.lamsa.de

Redaktionsschluss: 10. Mai 2023