Hotline SiSA-Sprachmittlung: 0345 213 893 99    Melde- und Beratungstelefon bei Diskriminierung: 0391 990 788 87 oder per Whatsapp 0152 560 347 47

Die Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt haben sich am 15. November 2008 in Dessau-Rosslau in einem „Landesnetzwerk Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt“ (LAMSA) zusammengeschlossen und am 22. März 2014 in Magdeburg einen Verein gegründet.

LAMSA e.V. vertritt die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen der Bevölkerung mit Migrationsgeschichte auf Landesebene. Es versteht sich als deren Fürsprecher und steht gegenüber der Landesregierung, allen migrationspolitisch relevanten Verbänden, Institutionen und weiteren Migrant*innenorganisationen in anderen Bundesländern als Ansprechpartner zur Verfügung. Das LAMSA möchte einen Beitrag zur nachhaltigen Förderung der Integration von Migrant*innen in Sachsen-Anhalt leisten.

Derzeit sind 120 Organisationen und Einzelpersonen unterschiedlicher Herkunft, kultureller Prägung sowie religiöser Zugehörigkeit als Mitglieder im LAMSA vertreten.

Den aktuellen Flyer zum Landesnetzwerk können Sie hier herunterladen: Flyer LAMSA.

Leitbild des LAMSA e.V.

Wofür steht LAMSA?

Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e. V. ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Menschen mit Migrationsgeschichte in Sachsen-Anhalt. Als Dachverband der Migrant*innenorganisationen verbindet LAMSA Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, kultureller Prägung, Sprache und religiöser Zugehörigkeit, aber auch unterschiedlichen Geschlechts und Alters sowie diverser Lebensrealitäten. Es vertritt deren Interessen und bildet eine Einheit der Vielfalt.

LAMSA bündelt Ressourcen und Kompetenzen, welche für das Gemeinwesen von außerordentlicher Relevanz sind. Seine Mitglieder bringen eine umfangreiche Expertise und Fähigkeiten mit, die bei der Bewältigung gesellschaftlicher und kultureller Herausforderungen immer wichtiger werden. Neben umfangreichen Fachkenntnissen sind das vor allem Mehrsprachigkeit, „Welterfahrung“ sowie Erfahrungen im Umgang mit neuen Lebens- und Arbeitssituationen.

LAMSA baut Brücken mit und für Menschen mit Migrationsgeschichte, deren gesellschaftliche Teilhabe erschwert ist. Sprachbarrieren, Unsicherheiten, aber auch Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen stellen bei vielen Menschen mit Migrationsgeschichte ein Hemmnis dar, mit Institutionen der Mehrheits- und/oder Dominanzgesellschaft in Kontakt zu treten. Beratung und Begleitung in ihrer Erstsprache und durch Menschen mit ähnlichen Lebenserfahrungen stärkt sie maßgeblich, um Barrieren zu überwinden und ein selbstbestimmtes Leben zu gestalten. Einfache Sprache und Mehrsprachigkeit sind wichtige Mittel dafür.

LAMSA ist ein wichtiges Sprachrohr zu den politischen Themen Migration und Integration. Die äußerst heterogenen Interessen der Menschen mit Migrationsgeschichte können unverzerrt nur durch organisierte Migrant*innen selbst artikuliert und vertreten werden. LAMSA kommuniziert, informiert und vermittelt als selbstbewusste sowie authentische Interessenvertretung.

Im LAMSA haben Institutionen der Mehrheits- und/oder Dominanzgesellschaft eine verlässliche Organisation, um sich ein differenziertes Bild über Belange der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen mit Migrationsgeschichte und damit über migrations- und integrationspolitische Notwendigkeiten zu verschaffen.

LAMSA steht für eine inklusive Gesellschaft und ist beispielhaft für ein Zusammenleben in Vielfalt sowie für ein respektvolles Miteinander. Es versteht sich als Bindeglied zwischen Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte. Der daraus erwachsenden Verantwortung ist sich LAMSA bewusst. Es ist aufmerksam für die Belange und Interessen seiner Mitglieder sowie aller Menschen mit Migrationsgeschichte, tritt kompetent auf und handelt auf Augenhöhe.

Indem es deren Interessen vertritt, steht LAMSA jedoch nicht nur im Dienst der Menschen mit Migrationsgeschichte, sondern auch im Dienst der ganzen Gesellschaft.

 

Was will LAMSA erreichen?

Die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen mit Migrationsgeschichte am gesellschaftlichen Leben ist das übergeordnete Ziel des LAMSA. Eine Gesellschaft – frei von Vorurteilen, frei von Rassismus und Diskriminierung – ist seine dahinterstehende Vision.

Um dieses Ziel zu erreichen, wirkt LAMSA in all seinem Tun auf die bestmögliche gesellschaftliche Partizipation von Menschen mit Migrationsgeschichte hin. Empowerte Menschen auf der einen und eine offene Gesellschaft auf der anderen Seite sind die dafür notwendigen Meilensteine, die LAMSA mit seiner Tätigkeit erreichen will.

 

Welche Werte und Prinzipien sollen das Handeln von LAMSA leiten?

Das Handeln des LAMSA ist maßgeblich geprägt durch die Werte der UN-Menschenrechts-Charta. Insbesondere der Glauben an die grundlegenden Menschenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person leiten sein Tun. Die Perspektiven der von Rassismus und Diskriminierung Betroffenen stellt LAMSA als besonders wichtige Erfahrungswerte ins Zentrum seines Handelns. Demokratiefeindliches Verhalten hat im LAMSA keinen Platz.

Ferner richtet sich die Tätigkeit des LAMSA am Konzept der Transkulturalität aus. Das Zusammenleben in einer inklusiven Gesellschaft gelingt, wenn die Begegnung unterschiedlicher Kulturen nicht zur Verfestigung, sondern zur Aufhebung kultureller Grenzen führt.

 

Wie kommuniziert LAMSA?

In seiner täglichen Arbeit legt LAMSA Wert auf einen ehrlichen und vertrauensvollen Umgang – sowohl untereinander als auch mit seinen Kooperationspartner*innen. Es pflegt eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe und eine diskriminierungssensible Sprache. Probleme geht es lösungsorientiert konstruktiv an und fällt Entscheidungen demokratisch und transparent.

Die Mitglieder sowie alle für LAMSA tätigen Menschen handeln aus der Überzeugung heraus, dass eine inklusive Gesellschaft eine reiche Gesellschaft ist. Sie leben die Werte Toleranz und Weltoffenheit. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in der Kommunikation nach außen wider: Sie ist bestimmt, aber respektvoll, verantwortungsbewusst und vermittelnd, dabei stets achtsam und wertschätzend.

 

Beschlossen in der Mitgliederversammlung am 12.11.2022 in Dessau-Roßlau

Das Landesnetzwerk arbeitet öffentlichkeitswirksam durch Fachveranstaltungen und durch die Teilnahme an landesweit oder regional bedeutsamen Maßnahmen. Überdies trägt es seine Aktivitäten in die mediale Öffentlichkeit, um das Thema Zuwanderung und Integration der Mehrheitsgesellschaft nahezubringen.

Der Verein ist auch Teil von „Wir sind Parität“, einem Netzwerk gemeinnütziger paritätischer Organisationen, die sich im Netz für die Werte Vielfalt, Offenheit und Toleranz einsetzen.

Da der LAMSA Transparenz wichtig ist, sind wir der Initiative Transparente Zivilgesellschaft beigetreten. Auf Initiative von Transparency International Deutschland e.V. haben zahlreiche Akteure aus der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft zehn grundlegende Punkte definiert, die jede zivilgesellschaftliche Organisation der Öffentlichkeit zugänglich machen sollte.

Ziele

  • Vertretung der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen der Bevölkerung mit Migrationsgeschichte auf Landesebene 
  • Beteiligung von Migrant*innenorganisationen am gesellschaftlichen Leben in Sachsen-Anhalt 
  • Unterstützung der Migrant*innenorganisationen hinsichtlich der Teilnahme an städtischen und kommunalen Integrationsaktivitäten 
  • Förderung der Vernetzung zwischen den Akteur*innen der Integrationsarbeit 
  • Empowerment von Migrant*innen durch gezielte Qualifikationsveranstaltungen 
  • Unterstützung der Migrant*innenorganisationen beim Aufbau von Eigenkompetenzen, aktiver Mitgestaltung im Gemeinwesen und Interessenvertretung 
  • Abbau von Rassismus und Vorurteilen durch verstärktes öffentliches Auftreten von Schlüsselpersonen mit Zuwanderungsgeschichte 
  • Vernetzung und Stärkung der vorhandenen Migrant*innenorganisationen sowie Unterstützung beim Aufbau weiterer Organisationen 
  • Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit ehrenamtlich tätiger Migrant*innen bzw. ihrer Organisationen

Struktur

Das Landesnetzwerk gliedert sich in Mitgliederversammlung und Vorstand. Der Vorstand setzt sich aus sieben Personen zusammen, die von der Mitgliederversammlung gewählt werden. Er vertritt das Landesnetzwerk nach innen und außen im Auftrag der Mitgliederversammlung. 

Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung ist das höchste Organ des LAMSA e.V. Sie tagt einmal jährlich. Zu ihren Aufgaben zählen die Änderungen der Satzung, die Festsetzung der Aufnahmegebühr und der Mitgliedsbeiträge, die Ernennung von Ehrenmitgliedern, die Wahl und die Abberufung der Mitglieder des Vorstands, die Wahl der Kassenprüfer, die Entgegennahme des Jahresberichts und die Entlastung des Vorstands.

Vorstand
Der Vorstand wird alle drei Jahre durch die Mitgliederversammlung gewählt. Ihm obliegt die Vertretung des LAMSA e.V. Er besteht aus der/dem Vorsitzenden, der/dem stellv. Vorsitzenden, der/dem Schatzmeister*in sowie bis zu vier weiteren Mitgliedern.

  • Elena Herrmann, Vorstandsvorsitzende
    (Internationales Netzwerk Wirtschaft und Soziales e.V.) 
  • Aram Badr, stellv. Vorstandsvorsitzender
    (Syrisch-Deutscher Kulturverein e.V.)
  • Waseem Aleed, Schatzmeister
    (Migrationsbeirat der Stadt Halle) 
  • Olga Tidde, Vorstandsmitglied
    (Förderverein der Deutschen aus Russland Sachsen-Anhalt e.V.) 
  • Ghassan Alkhlif, Vorstandsmitglied
    (Deutsche Internationale Organisation für Entwicklung und Frieden) 
  • Vira Kuhn, Vorstandsmitglied
    (Slawia Kulturcentrum e.V. Halle) 
  • Dr. Tarek Ali, Vorstandsmitglied
    (Verband der Migrantenorganisationen Halle e.V.)

Unter folgenden Link können Sie die Satzung des LAMSA e.V. einsehen.