Juni 2021

versendet am 11.06.2021


Liebe Leser*innen, liebe Mitglieder, liebe Freunde, liebe Interessierte,

wir haben Halbzeit. Eine Gelegenheit, durchzuatmen und das Erreichte zu würdigen. Dieses Jahr ist nach wie vor von Corona geprägt, doch langsam beginnen die Lockerungen, wir können uns leichter treffen und es kehrt eine gewisse „Vor-Corona-Normalität“ ein. Dadurch wird auch wieder mehr Platz im öffentlichen Bewusstsein für andere Themen. LAMSA hat sich auf das große Thema Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt gemeinsam mit seinen Mitgliedern intensiv vorbereitet. Wir hatten Gesprächsrunden mit Politiker*innen, in denen sie uns Rede und Antwort stehen mussten. Wir haben eine Probewahl durchgeführt, deren Ergebnis das Landtagswahlergebnis in Teilen vorausgesagt hat und wir haben gemeinsam an einem Positionspapier gearbeitet, dass wir in der nächsten Zeit an die neu gewählten Landtagsfraktionen übergeben werden. Der neu gewählte Landtag ist wieder ein ziemlich monotoner – es gibt keine*n Abgeordnete*n mit Migrationsgeschichte. Das zeigt deutlich, wie dick die gläserne Decke auch in der Politik ist. Wir wollen Teilhabe für alle Menschen und auch eine Repräsentation der Vielfalt Sachsen-Anhalts im Landtag. Dieser wird in den kommenden fünf Jahren von einer sehr starken CDU-Fraktion geführt werden, gefolgt von einer immer noch sehr starken AfD. Es wird also auch in der Zukunft ein engagiertes Streiten für Partizipation von uns allen verlangt.

Ein Beispiel für tolles Engagement im Jahr 2020 wurde gewürdigt: Der Integrationspreis wurde dem Deutschsprachigen Muslimkreises Halle-Saalkreis e.V. verliehen. Wir gratulieren ganz herzlich und wollen mit euch allen gemeinsam auch in der zweiten Hälfte 2021 wieder tolle Veranstaltungen durchführen und hoffentlich öfter persönlich zusammenkommen.

Herzliche Grüße vom LAMSA-Team

Apropos: Schauen Sie sich doch hier nochmal unseren Wahl-Clip zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2021 an - https://youtu.be/ocv2LGgfLFI


Unsere Themen:


Partizipation trotz Corona - Probewahl am 28. Mai 2021nach oben

LAMSA hat im Rahmen des Projekts „Partizipation ohne Wahlzettel“ am 28.05.2021 zum zweiten Mal Probewahlen für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft abgehalten. Wie schon 2016 wurden die Probewahlen kurz vor den offiziellen Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt durchgeführt. Teilnehmen durften alle Menschen über 18 Jahre, die zwar einen festen Wohnsitz in Sachsen-Anhalt haben, aber nicht an den Landtagswahlen teilnehmen dürfen, weil sie keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.

Die Corona-Pandemie brachte in diesem Jahr außergewöhnliche Umstände mit sich. Es mussten strenge Hygienemaßnahmen beachtet werden und die Wahlen wurden teilweise unter freiem Himmel abgehalten. Wähler*innen, die lieber von Zuhause aus ihre Stimme abgeben wollten, konnten dies dafür schon ab 14.05. über die Wahlplattform des Anbieters POLYAS tun. Zusammen mit den Wähler*innen, die sich in den Wahllokalen in Stendal, Magdeburg, Dessau-Roßlau, Sangerhausen und Halle an der Wahl beteiligten, stimmten insgesamt knapp 300 Menschen ab. 26 haupt- und ehrenamtliche Wahlhelfer*innen ermöglichten dabei die Durchführung. LAMSA und das Projekt „Partizipation ohne Wahlzettel“ bedanken sich an dieser Stelle vielmals bei ihnen.

(Fotos: Mitarbeitende des LAMSA e.V.)

Warum das Ganze? Im Vorfeld wurde diese Frage den Organisator*innen und Helfer*innen häufiger gestellt. Zum einen ist als Antwort das stark Bedürfnis vieler Migrant*innen zu nennen, sich näher mit der aktuellen Politik in Deutschland zu beschäftigen, das durch eine Vielzahl von Anfragen während der Vorbereitung der Wahlen bestätigt wurde. Das Projekt „Partizipation ohne Wahlzettel“ beabsichtigte, diesen Nachfragen durch ein Online-Seminar zum Thema „Was ist eigentlich Politik?“, eine Diskussion mit Migrationsexpert*innen der demokratischen Parteien in Sachsen-Anhalt, Schulungen der Wahlhelfer*innen sowie eine projektübergreifende Kooperation mit den MiA-Frauenkursen ("Migrantinnen einfach stark im Alltag" ist ein Kursangebot, in dem sich Frauen gegenseitig stärken, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) nachzukommen. Die Probewahlen selbst stellten für die Teilnehmenden und Helfer*innen einen stark symbolischen Akt der politischen Teilhabe dar.

„Die Wahlen erinnern mich an mein fehlendes Recht“, sagt Aras Badr. Er hat an der Probewahl teilgenommen, weil ihm keine vollständigen Rechte als Bürger inmitten der Gesellschaft zustehen: „Das ist ein Teilhabedefizit.“

Zum anderen verbindet sich mit den Probewahlen auch eine politische Forderung: Es ist an der Zeit, allen Menschen, die in Sachsen-Anhalt ansässig sind, das Wahlrecht zu  erteilen. Tut man dies nicht, führt dies unweigerlich zu mehr Politikverdrossenheit und schwindendem Interesse bei einer stetig wachsenden Bevölkerungsgruppe. Mittlerweile leben hier 90.000 Menschen, die aufgrund ihrer Staatsbürgerschaft von den Wahlen ausgeschlossen sind. Das entspräche der drittgrößten Stadt im Bundesland. Diese Menschen auszuschließen, obwohl sie hier arbeiten, Steuern zahlen und Betroffene der politischen Entscheidungen sind, ist für eine Demokratie sehr problematisch. Auch dafür hat die Probewahl ein Zeichen gesetzt.

Aber wie haben die Migrant*innen denn nun abgestimmt? Im Folgenden finden Sie das Ergebnis:


Rückblick: „Landtagswahl 2021 – Politiker*innen antworten“ am 27. April 2021nach oben

Am 27.04.2021 veranstaltete das LAMSA-Projekt „Partizipation ohne Wahlzettel“  unter dem Titel „Landtagswahl 2021 – Politiker*innen antworten“ eine politische Debatte über die Online-Plattform Zoom. Dabei sollten in Sachsen-Anhalt lebende Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft ihre Interessen und Probleme ansprechen können und ein Dialog mit politischen Entscheidungsträger*innen initiiert werden.

An der Veranstaltung nahmen die eingeladenen Politiker*innen Tobias Krull (CDU), Henriette Quade (Die Linke), Andreas Steppuhn (SPD) und Sebastian Striegel (Bündnis 90/Die Grüne) sowie 33 interessierte Personen aus den Migrantenorganisationen teil. Moderiert wurde die Veranstaltung durch den LAMSA-Mitarbeiter und Politologen Alexander Dexbach.

Nach einer Begrüßung durch die stellvertretende Geschäftsführerin von LAMSA, Mika Kaiyama, erhielten die vier Politiker*innen die Gelegenheit, sich und ihre Ziele in der Migrationspolitik vorzustellen. Danach sprach der Moderator die Corona-Pandemie als derzeit beherrschendes Thema an. Laut einer Studie der Universität Erlangen sind alle integrationspolitisch wichtigen Bereiche wie Wohnen, Bildung und Ausbildung, Arbeitsmarkt oder das Erleben von Diskriminierung verstärkt negativ beeinflusst. Dazu und zu möglichen Maßnahmen gegen diese negativen Effekte gaben die vier Politiker*innen ihre Stellungnahmen ab. Die Vorschläge umfassten längere Schulöffnungen, Fokus auf Wirtschafts- und Arbeitspolitik, Stärkung der Gewerkschaften, Erhöhung des Mindestlohns, einen härteren, aber dafür kurzen, Lockdown, schnelleres Impfen, weltweit solidarische Coronabekämpfung, Abschiebestopp für von Corona stark betroffene Länder, Schließung der Massenunterkünfte für Asylsuchende, mobile Impfteams, weniger Selektion in der Schule sowie die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.

Danach wurde die Veranstaltung in vier Einzelräume aufgeteilt, wobei sich die Teilnehmer*innen je nach Interesse zu den vier Politiker*innen zuordnen konnten. Nach 30 Minuten wurden die vier Räume noch einmal neu zugeteilt und die Teilnehmer*innen konnten noch eine*n weitere*n Politiker*in ansprechen. Die vier Räume wurden moderiert von Alexander Dexbach, den LAMSA-Kollegen Aras Badr und Malte Hennig sowie Olga Tidde, stellvertretende Vorstandsvorsitzende.

In den Einzelräumen wurde eine große Bandbreite von Thematiken angesprochen, die von sehr praktischen Problemen bis zu theoretischen Fragen reichte. Dies umfasste: allgemeine Fragen zu den Parteiprogrammen, die Umwandlung Sachsen-Anhalts vom Transit- zum Einwanderungsland, Rassismus an Arbeitsplatz und Schule, die Hauptschulreform des Bundeslandes, die Leitkulturdebatte, die Situation von Menschen ohne Krankenversicherung, Deutschlands Haltung zum Bürgerkrieg in Syrien, Probleme bei der Arbeitssuche für muslimische Frauen mit Kopftuch, allgemeine Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche für Frauen mit Migrationsgeschichte, Religionsunterricht für muslimische Kinder, Unterstützung für islamische Gemeinden, Abschiebungen nach Afghanistan, Mehrsprachigkeit in Bildungseinrichtungen, Unterstützungen für ausländische Studierende, der Umgang mit rechtsextremen Parteien, Qualitätssicherung bei Sprachkursen, Bürokratie bei der Einbürgerung sowie das Wahlrecht für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft.

Die Fragen und Antworten aus den Einzelräumen wurden von den Moderator*innen nach der Rückkehr in den allgemeinen Raum noch einmal zusammengefasst. Danach wendete sich der Moderator noch einmal an die Politiker*innen mit der Schlussfrage, warum sich Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft in ihrer jeweiligen Partei engagieren sollten. Nach dieser Fragerunde wurde die Veranstaltung mit einem Ausblick auf die Landtagswahlen und die Probewahlen im Projekt „Partizipation ohne Wahlzettel“ beendet.


Engagiert für politische Teilhabe - Wahlhelfer*innen-Schulungnach oben

An drei Terminen im Mai nahmen insgesamt 24 Ehrenamtliche und LAMSA-Mitarbeitende an den Online-Schulungen für Wahlhelfer*innen bei der Probewahl 2021 teil. Angeleitet wurden sie dabei durch Larissa Wallner, die aus ihrem großen Erfahrungsschatz als Projektleiterin bei der vorherigen Probewahl im Jahr 2016 berichten konnte. Bei der Schulung wurde neben dem formalen Ablauf der Wahl in diesem Jahr auch lange über das Hygienekonzept im Kontext der Corona-Pandemie gesprochen. Außerdem mussten die Helfer*innen traurigerweise auch 2021 auf den Umgang mit möglichen Störer*innen und potenziellen Sicherheitsgefahren bei der Durchführung der Wahl hingewiesen werden.

Während der 90 Minuten wurde aber auch ein weiterer Bogen hin zu allgemeinen Informationen rund um das Thema „Wahlrecht“ und dem Sinn von Probewahlen für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft gespannt. Viele der Teilnehmenden nannten als Motivation für ihr Engagement, dass das Interesse von Migrant*innen an politischer Teilhabe sichtbar gemacht werden soll. Ein großer Teil der Wahlhelfer*innen besitzt selbst keine deutsche Staatsbürgerschaft und wird nicht an den offiziellen Landtagswahlen am 6. Juni teilnehmen dürfen. Für einige der Helfer*innen wird die Probewahl von LAMSA die erste freie Wahl sein, an der sie teilnehmen. Die Probewahl stellt für sie also auch ein sehr spezielles Demokratieerlebnis dar. Auf dieser Grundlage waren die Schulungen eine gute Einstimmung auf „unseren“ LAMSA-Wahltag am 28.05.

LAMSA und das Projekt „Partizipation ohne Wahlzettel“ bedankt sich auf diesem Weg bei allen Helfer*innen für ihr großes Engagement und ihre Begeisterung, ohne die die Durchführung nicht möglich gewesen wäre.


Rückblick: Regionalwerkstätten am 3. und 6. Mai 2021 nach oben

Im Wahljahr 2021 geht LAMSA das Thema Politische Partizipation von Migrant*innen einmal mehr offensiv an. Bereits während der Auftaktveranstaltung mit Susi Möbbeck im Januar aber auch bei der Diskussionsveranstaltung mit Mitgliedern des Landtages am 27.04. sind zahlreiche Migrantenorganisationen (MO) mit Fragen und Forderungen an die Politik herangetreten. Knapp einen Monat vor der Landtagswahl, sollten die bisherigen Diskussionsergebnisse in den Regionalwerkstätten zusammengefasst und die Wünsche, Erwartungen und Forderungen des LAMSA final mit den MO abgestimmt werden. Ziel war es, die Positionierungen in den einzelnen Themenfeldern nochmals verbandsintern zur Diskussion zu stellen, um nach der Landtagswahl mit einem abgestimmten Forderungskatalog an die politische Akteur*innen herantreten zu können.

Hinsichtlich der integrationspolitischen Positionierung wurde das Landesintegrationskonzept (LIK) mit seinen acht Handlungsfeldern, dass ja die Grundlage künftiger Integrationsbemühungen seitens des Landes bildet, in den Blick genommen. Die dort vereinbarten Maßnahmen spiegeln aus LAMSA-Sicht in vielen Punkten nicht oder nur unzureichend die Notwendigkeiten der Menschen mit Migrationshintergrund in Sachsen-Anhalt wider. Die formulierten Kritikpunkte und Ergänzungsvorschläge des LAMSA wurden den MO vor- und zur Diskussion gestellt.

In der Diskussion zeigte sich, dass die Kritik des LAMSA sowie die daraus abgeleiteten Forderungen in vielen Punkten auch den Erfahrungen der MO entspricht. Diese wurden weiter verfeinert und mit vielen konkreten Beispielen aus der Arbeit der MO untermauert.

Im zweiten Teil ging es dann um die Bearbeitungen der Positionen im Themenfeld Antidiskriminierung. Hier hatte LAMSA im Vorfeld der Landtagswahl in Kooperation mit zwei weiteren Trägern einen „Wahlkompass Antidiskriminierung“ erarbeitet, der insgesamt 24 Wahlprüfsteine zu verschiedenen Bereichen der Antidiskriminierungspolitik enthielt. Dieser wurde an die zur Wahl antretenden Parteien mit Bitte um Beantwortung versandt.

Hier ging es zunächst darum, die MO mit den Inhalten des Kompass vertraut zu machen und Meinungsbilder zu sammeln. Wie schon beim LIK zeigte sich, dass wir mit unseren in Prüfsteine gegossene Forderungen auf dem richtigen Weg waren. Viel der genannten Punkte wurden durch die Teilnehmenden auch hier mit konkreten Beispielen untermauert und die Positionierungen so weiter gefestigt.

Das Ziel der Werkstätte, die Positionierungen verbandsintern zu diskutieren und final abzustimmen, wurde erreicht. Mehr noch: die gesammelten Beispiele aus den MO verdeutlichen, wie dringend ein Appell in Richtung des neuen Landtages unsererseits ist, will man Sachsen-Anhalt für die hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund lebenswert und für weitere Zuwanderung attraktiver machen. Als Produkt des Prozesses steht nun ein Papier mit dem Titel „10-Punkte für ein willkommensfreundliches Sachsen-Anhalt “, das fortan die Grundlage unsererseits für die Diskussion mit den im Landtag vertretenen Parteien bildet und daher gleich nach der Wahl an diese versandt wird. Die Positionen und Forderungen der MO finden auf diese Weise unmittelbar Eingang in den politischen Prozess.


Wahlkompass – Bündnis in Sachsen-Anhalt erstellte Antidiskriminierungs-Wahlprüfsteinenach oben

Vor den Wahlen veröffentlichen Parteien ihre Wahlprogramme. Diese sind sehr umfangreich und ist eine genaue Antwort auf eine konkretere Frage gewünscht. Häufig müssen wir sehr genau gelesen werden, um eine Antwort auf (Wahl-)entscheidende Fragen zu erhalten.

Ein Bündnis aus Auslandgesellschaft Sachsen-Anhalt (AGSA) e.V., dem Aktionsbündnis muslimischer Frauen (AmF) und LAMSA e.V. hat sich gesagt: Das geht auch anders!

AGSA, AmF und LAMSA setzen sich dafür ein, dass sich alle Menschen gleichermaßen in unsere Gesellschaft einbringen können. Barrieren für Teilhabe möchten wir beseitigen. Unsere Gesellschaft ist vielfältig und jeder und jede soll sie mitgestalten können, unabhängig von Geschlecht, Herkunftssprache, Religion, Nationalität und anderen Merkmalen. Genau das wünschen wir uns vom Landtag und gemeinsam wurde ein Wahlkompass erarbeitet. Insgesamt wurden 24 Wahlprüfsteine aus den Themenbereichen Arbeit und Soziales, Politische Partizipation, Kultur, Polizei und Justiz, Bildung, Öffentliche Verwaltung und Institutionen der Antidiskriminierungspolitik an 18 Parteien gestellt, die zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt antraten. Bis zur gesetzten Frist hatten sechs Parteien geantwortet.

Wenn Sie wissen möchten, wer was geantwortet hat, dann schauen Sie unter www.wahlkompass-lsa.de vorbei.


Glückwunsch! - Der Deutschsprachige Muslimkreis Halle-Saalkreis e.V. erhält den 2. Landes-Integrationspreis 2020nach oben

Am 18. Mai fand die elfte Verleihung der Landesintegrationspreise statt. Damit würdigte die Landesregierung von Sachsen-Anhalt das Engagement für Integration und Zusammenhalt. Die ursprünglich für Ende 2020 vorgesehene und dann in das Frühjahr 2021 verschobene Festveranstaltung konnte pandemiebedingt nicht durchgeführt werden.

Der Deutschsprachige Muslimkreis Halle erhielt den mit 500 Euro dotierten zweiten Preis. Der Verein entwickelte ein Bildungsprogramm für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in deutscher Sprache, das Freude an der Kommunikation fördern möchte. Pandemiebedingt wurde das Programm um ein Fernbildungsprogramm erweitert, um Kinder und Jugendliche auch in Pandemiezeiten zu erreichen.

Ministerin Grimm-Benne: „Mit der Integrationspreisverleihung soll das starke Engagement von Einheimischen und Zugewanderten für ein vielfältiges Sachsen-Anhalt gewürdigt werden. Damit wollen wir die vielen kleinen und großen Integrationserfolge in unserem Land sichtbar machen und ein Zeichen setzen: Sachsen-Anhalt braucht Zuwanderung und ist in Zukunft auf erfolgreiche Integration angewiesen.“

Herzlichen Glückwunsch!


Qualifizierungen & weitere Angebote aus den Projektennach oben

Hier finden Sie Angebote aus unterschiedlichen LAMSA-Projekten. Von Qualifiationen und Trainings über Online-Sprechstunden bis zu Übersetzungsangeboten. Viel Spaß beim "Sichten" und "Finden" geeigneter Angebote.

Angebote des Projekts "Interkulturelles Lernen in der Kita (IKL)":

Wöchentliche (Mittwochs) Online-Sprechstunde für Erzieher*innen in Kitas und Hort ab dem 7. April von 14 bis 15 Uhr

Themenschwerpunkte: Zusammenarbeit mit zugewanderten Eltern (auch während Corona) // Vielfalt und Mehrsprachigkeit in der Kita, im Hort // Tipps & Verweiswissen für Erzieher*innen

Weitere Infos finden Sie auf der Projekthomepage.

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Qualifizierungsangebot "Kita in der Vielfaltsgesellschaft"

Die Diversität der Gesellschaft ist auch in Ihrer Kita schon längst angekommen. An vielen Punkten verläuft der Alltag ganz selbstverständlich und reibungslos. An anderen Stellen sehen Sie, dass vielleicht nicht alle Familien im Kindergartenjahr ganz mitgehen können, manche Kinder möglicherweise etwas mehr brauchen, um im sozialen Miteinander anzukommen und um die eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Jedes Kind ist anders, jede Familie ist anders. Aber was können Sie als Erzieher*in oder Kitaleitung tun, um dies anzuerkennen, zu bestärken, aber auch eine gute Gemeinschaft in der Vielfalt aufzubauen?

In diesem Seminar gehen wir im Besonderen auf Ihre Fragen, Hürden und Anregungen ein. Folgende Themen können während des Seminars auf theoretischer und besonders auf praktischer Ebene betrachtet werden: Grundlagen interkultureller Kompetenz // Diversität und Mehrsprachigkeit in der Elternschaft // Mehrsprachigkeit im Kita-Alltag und diversitätssensibles Arbeiten in der Kita

Zu allen Themen erhalten Sie nützliche Tipps, Anregungen und weiterführende Informationen. Weitere Infos finden Sie auf der Projekthomepage.

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Argumentationstraining gegen Stammtischparolen

Jede*r kennt sie, die Situationen, in denen oft ganz beiläufig oder auch mit Empörung verallgemeinernde Sprüche, Vorurteile oder auch ausgrenzende Parolen vorgetragen werden.
Passieren kann dies überall: etwa beim Familienfest, in der Straßenbahn oder aber auch in der Kita. Doch wie sollen und können Sie Ihren Stadtpunkt gegen die Aussagen vertreten, ohne Ihr Gegenüber vollkommen vor den Kopf zu stoßen? Kann man denn Gegenargumente nennen, ohne genaue Fakten und Zahlen zu kennen?


In dem Workshop „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ lernen Sie mehr über Stammtischparolen, Vorurteilsbildung und (De)Eskalationsstufen. Vor allem aber bietet das Training einen Raum zum Üben verschiedener Kommunikations- und Handlungsstrategien, die Ihnen helfen aus dem Schweigen herauszukommen und Ihre Diskurskompetenzen für ein tolerantes und demokratisches Miteinander erhöhen.

Weitere Infos finden Sie auf der Projekthomepage.

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Individuelle Fortbildungswünsche für Ihre Einrichtung

Gern unterstützen wir Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Fort- und Weiterbildungen für Ihr Team sowie bei der Suche nach Referent*innen zu Ihren spezifischen Fragestellungen und Interessen. Die Dauer und die Gruppengröße innerhalb der Workshops kann an Ihre individuellen Bedarfe angepasst werden. Wir empfehlen jedoch eine Dauer von 2 – 8 Stunden und eine Größe von 5 -15 Personen einzuplanen.

Weitere Infos finden Sie auf der Projekthomepage.

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Weitere Infos finden Sie auf der Projekthomepage.


Angebote des Projekts "Sprachmittlung in Sachsen-Anhalt (SiSA)":

*** Wichtig:***

Ab dem 7. Juni 2021 begleiten wir wieder. Durch die aktuellen Lockerungen ist es wieder möglich, dass Sprachmittler*innen Menschen zu Terminen begleiten. Interessierte sollen sich bitte mindestens 3 Werktage vor dem Termin an der SiSA-Hotline melden: 0345 213 893 99. Es braucht natürlich konkrete Informationen zu den Terminen und den Hygienevorschriften. Falls sich niemand für die Präsenzeinsätze findet, sind natürlich weiterhin Telefon- und Videodolmetschen möglich.

Videodolmetschen

Das Projekt SiSA unterstützt seit 2015 Menschen in ganz Sachsen-Anhalt bei der Verständigung. Dabei helfen über 350 ehrenamtliche Dolmetscher*innnen und Übersetzer*innen in über 30 Sprachen.

Seit Mitte Februar können wir mehrsprachige Gespräche nicht mehr nur am Telefon, sondern auch per Videokonferenz dolmetschen. Dafür finden wir einen gemeinsamen Termin und schalten Ihnen eine*n Dolmetscher*in über die Videoplattform ZOOM zu. So können Sie das sprachliche Problem gemeinsam lösen.

Sie können sich werktags zwischen 08.00 Uhr und 16.00 Uhr bei unserer Sprachmittlungshotline (0345 213 893 99) melden oder eine Email an sprachmittler@lamsa.de schreiben.

Wir setzen technisch geschulte und sensibilisierte Ehrenamtliche ein. Die ersten Gespräche per Videodolmetschen haben bereits für Schulen, Eltern, Beratungsstellen und für ein Krankenhaus stattgefunden. Das Feedback war sehr positiv; eine Lehrerin schrieb: „Das hat wirklich gut geklappt und wir konnten uns mit der Mutter gut verständigen.“ Das Projektteam ist gespannt, wie sich dieses Angebot weiter entwickeln wird.


Angebote des Projekts "Interkulturelles Lernen in der Schule (IKL Schule)":

Wöchentliche (Mittwochs) Online-Sprechstunde für pädagogische Fachkräfte, Lehrer*innen und Schulleitungen von 16 bis 17 Uhr

Dieses Angebot wurde im vergangenen Jahr während des ersten Lockdowns ins Leben gerufen und seitdem kontinuierlich umgesetzt. Auch in diesem Jahr können sich Pädagog*innen beraten lassen zur Unterstützung mehrsprachig aufwachsender Schüler*innen während der Schulschließungen, zur Zusammenarbeit mit migrantischen Familien und zur Umsetzung des Distanzunterrichts in mehrsprachigen Klassen. Die Servicestelle vermittelt in Fragen rund um virtuelle DaZ-Angebote, stellt Arbeitsmaterialien zur Verfügung, bietet bedarfsorientierte Fortbildungen an und begleitet Schulen bei der Etablierung einer interkulturellen Elternarbeit und der Umsetzung transkulturellen Lernens.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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Materialien für Lehrkräfte zur Unterstützung von Schüler*innen und ihren Familien während der Schulschließungen

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Mehrsprachige Beratung für Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte

Nicht erst forciert durch die Corona-Pandemie zeigt sich, wie nötig der Einsatz von Lehrkräften mit Migrationsgeschichte an deutschen Schulen ist. Die bürokratischen Hürden jedoch sind sehr hoch. Wenn Sie über Berufserfahrungen im pädagogischen Bereich in Ihren Herkunftsländern verfügen und Interesse am Einsatz an Schulen oder anderen pädagogischen Institutionen haben, dann melden Sie sich gern bei unserem Beratungsteam, um einen Termin zu vereinbaren.

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Interkulturelle Modellschulen 2021-22

Ab dem kommenden Schuljahr (2021-22) begleitet die Servicestelle vier „Interkulturelle Modellschulen“, die sich Unterstützung an ihrer Einrichtung in folgenden Bereichen wünschen:

  • Fallberatung und Coaching
  • Zusammenarbeit mit pädagogischen Mitarbeiter*innen mit Migrationsgeschichte
  • Zusammenarbeit mit Familien mit Migrationsgeschichte
  • Aufbau einer Bibliothek mit Sprachfördermaterialien, mehrsprachiger Kinder- und Jugendliteratur und pädagogischen Begleitmaterialien
  • Initiierung von Sprachmittlung und Sprachförderung im Schulalltag.

 Voraussetzungen für die Teilnahme sind:

  • mindestens 2 Mitarbeitende (Schulleitung, Lehrkräfte oder Schulsozialarbeiter*innen) als verlässliche Ansprechpartner*innen der Servicestelle,
  • die Bereitschaft zur Initiierung eines interkulturell aufgestellten Elternbeirats,
  • die Bereitschaft zur Einarbeitung einer pädagogischen Fachkraft mit ausländischen Studien- und Berufserfahrungen im Schulalltag  (Mentoring)

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Fortbildungen:

„Antiziganismus und diskriminierungsfreie Bildung für Schüler*innen aus Roma*-Communities“

12. Oktober 2021, 14 bis 16.30 Uhr: in Kooperation mit dem Fobi-Katalog des Landes (LISA) - Fortbildung zum Thema ; Referent*innen: RomaTrial e.V. (Selbstorganisation aus Berlin)

"Wege in den öffentlichen Schuldienst" - für Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte

02. Juni + 19. Juni 2021, jeweils 15 bis 18.30 Uhr,

Inhalte:

  • Seiteneinstieg in den öffentlichen Schuldienst (Voraussetzungen, Matorix-Verfahren)
  •  Organisation von Praxiserfahrungen zur Vorbereitung des Seiteneinstiegs
  • Pädagogische Mitarbeit, Ehrenamt, Aus- und Fortbildungen
  • Wissenswertes zum Bildungssystem Sachsen-Anhalt
  • Gestaltung des Einstiegs in eine pädagogische Tätigkeit an Sachsen-Anhalts Schulen (Kooperation mit Lehrkräften, Tandem-Partner*innen, Unterstützungsangeboten

Fortsetzung (2. Workshop) im September

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Materialien (neu)

Sexualkundeunterricht in der Grundschule

  • mehrsprachige Elternbriefe zu Selbstbestimmung und den Inhalten des Sexualkundeunterrichts
  • Empfehlungen für die Vorbereitung des Sexualkundeunterrichts im interkulturellen Kontext (Ansprechpartner*innen, Zusammenarbeit mit Eltern usw.)

-->  werden vor den Sommerferien an alle Schulen verschickt

Elterninformation "Ausbildung, Studium und Beruf" (mehrsprachig)

  • Erarbeitung ab Sommer 2021
  • Publikation 20221


Stellenangebot zum 1. Juli 2021nach oben

Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. sucht ab 01.07.2021 vorbehaltlich der Projektbewilligung eine*n Berater*in für das Projekt NEMSA+ – Netzwerk der Eltern mit Migrationsgeschichte in Sachsen-Anhalt für den Standort Magdeburg.

Das Landesnetzwerk (LAMSA) (www.lamsa.de) wurde im Jahr 2008 gegründet und vertritt die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen der Menschen mit Migrationshintergrund. Derzeit sind über 107 Organisationen und Einzelpersonen im LAMSA vertreten. Im Projekt NEMSA+ wird ein Eltern-Netzwerk gebildet mit dem Ziel, den Schulerfolg von Schüler*innen mit Migrationsgeschichte in Sachsen-Anhalt ihrem Potenzial gemäß zu ermöglichen. Weitere Infos zum Projekt unter www.nemsa.de.

Aufgabenschwerpunkte:

  • Beratung von Eltern mit Migrationsgeschichte zu allen Fragen und Problemen rund um Kita, Schule oder Hort
  • Coaching und Fallberatung
  • Bereitstellung von Verweiswissen
  • Dokumentation der durchgeführten Beratungen
  • Unterstützung der Ratsuchenden, damit diese auch mit den etablierten Trägern Kontakt aufnehmen
  • Vernetzung der lokal vorhandenen Strukturen, Akteur*innen und Ressourcen
  • Unterstützung bei Fachveranstaltungen

Voraussetzungen:

  • Hochschulabschluss im pädagogischen Bereich oder sozialpädagogischer Abschluss
  • Präsentations-, Beratungs- , Coaching- und Vermittlungskompetenzen    
  • Erfahrungen in der Erschließung und Nutzung lokaler Netzwerke
  • Erfahrungen in der Umsetzung und Gestaltung pädagogischer Prozesse
  • Erfahrung im Coaching sowie Casemanagement
  • sichere MS Office Kenntnisse (Outlook, Word, Excel, PowerPoint)
  • Organisationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme, Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Durchsetzungsvermögen, Weiterbildungsbereitschaft, Konfliktmanagement
  • Sprachkenntnisse in mindestens einer Sprache neben Deutsch

Was wir Ihnen anbieten:

  • Eine interessante Stelle in einem starken interkulturellen und multidisziplinären Team an der Schnittstelle von Bildung und Migration
  • Die Möglichkeit, in einer migrantischen Selbstorganisation tätig zu sein
  • Übernahme engagierter Aufgaben, die über den Projektinhalt hinausgehen
  • Bezahlung angelehnt an TVL-Ost  E9
  • Selbstorganisiertes Arbeiten in flachen Hierarchien und die Möglichkeit, eigene Ideen und Projekte einzubringen

Die Stelle hat einen Arbeitsumfang von 30 Wochenstunden und ist aus fördertechnischen Gründen zunächst bis 31.12.2021 befristet. Menschen mit familiärer Migrationsgeschichte und anderen Vielfaltsmerkmalen werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert.

Senden Sie Ihre Bewerbung (ohne Passfoto) mit Anschreiben und Lebenslauf bitte bis zum 14.06.2021 an:

Philipp Gramse, Projektleitung
Wilhelm-Külz-Straße 22
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 47 00 87 20
E-Mail: philipp.gramse@lamsa.de


Terminenach oben

Laufende Termine Veranstaltungen und die Möglichkeit, sich dort direkt anzumelden, finden Sie hier.


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Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V.
Bernburger Straße 25a I 06108 Halle (Saale) I Amtsgericht Stendal

Vorstandsvorsitzender: Nguyen Tien Duc
Geschäftsführer: Mamad Mohamad

Redaktion: Judith Brademann, Mika Kaiyama (V.i.S.d.P.)
Fotos ©: LAMSA e.V.

Mitarbeit (in alphabet. Reihenfolge): Judith Brademann, Alexander Dexbach, Malte Hennig, Mika Kaiyama, Giulia Pesapane, Andreas Schmidt, Franziska Schramm, Ulrike Wunderlich


Telefon: 0340/ 87 05 88 32 I E-Mail: info@lamsa.de
www.lamsa.de

Redaktionsschluss: 9. Juni 2021