Juli

versendet am 19.07.2023


Liebe Interessierte, Wegbegleiter*innen und  Freund*innen des LAMSA e.V.!

Was ist in den letzten Monaten passiert, was hat uns beschäftigt? Wir haben uns betroffen erinnert, wir haben in verschiedenen Sprachen vorgelesen, Berichte von Zeitzeugen präsentiert und gehört, ... uns über Integrationspreisträger*innen gefreut...., uns mit Interessierten zum Thema "politische Partizipation" ausgetauscht und stellen in dieser Newsletter-Ausgabe auch wieder eines von vielen LAMSA-Projekten vor.

Hervorgehoben sei das jährliche Gedenken an die Ermordung von Alberto Adrianos in Dessau, das uns an eine schreckliche Tat 20 Jahren erinnert, als er in Dessau aufgrund seiner Hautfarbe brutal ermordet wurde. Wir möchten dieses tragische Ereignis zum Anlass nehmen, um an die Bedeutung von Toleranz und Respekt zu erinnern.

2024 stehen in Sachsen-Anhalt die nächsten Kommunalwahlen vor der Tür und bieten die Möglichkeit, die politische Landschaft in unseren Städten und Gemeinden mitzugestalten. Wir möchten Euch ermutigen, euch aktiv an den Wahlen zu beteiligen. Denn eine vielfältige Gesellschaft braucht eine vielfältige politische Repräsentation.

Der Ukraine-Krieg lässt die Welt und uns nicht los: Fast 30.000 Menschen sind bei uns angekommen und wir sollten Alles tun, um ihnen die Hand zu reichen und so eine Willkommenskultur zu ermöglichen. Wir danken allen Engagierten im LAMSA, die seit fast eineinhalb Jahren täglich für andere Menschen da sind.

Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre und Ihnen und Ihren Lieben eine gute und erholsame Sommerzeit, bleiben Sie gesund!

Mit herzlichen Grüßen,
Mamad Mohamad und das Team des LAMSA e.V.


Unsere Themen:


Gedenken an die Ermordung von Alberto Adriano in Dessau am 12. Juninach oben

Am 12.06.2023 beteiligte sich LAMSA in Kooperation mit der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt (AGSA), der jüdischen Gemeinde, dem kurdisch-deutschen Verein und mit dem Multikulturellen Zentrum Dessau an der Gedenkveranstaltung für Alberto Adriano, der vor 23 Jahren von drei Neonazis angegriffen wurde und wenige Tage später infolge seiner schweren Verletzungen verstarb.

- Ein Beitrag von Ludmila Mijovic, LAMSA e.V. -

Der „Tag der Erinnerung“ wurde von Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Landesministerium für Arbeit, Soziales Gesundheit und Gleichstellung, eröffnet. Sie wies darauf hin, dass das Gedenken an Adriano nicht nur als „jährliches Erinnerungsritual“ zu betrachten ist, sondern als Gelegenheit  genutzt werden sollte, sich gegen Rassismus, Hass und Ausgrenzung zu engagieren und diese zu bekämpfen.

Unser Kollege Igor Matviyets von der Antidiskriminierungsberatung Anhalt (Projekt ADB-A) betonte in seiner Rede, wie wichtig es sei, dass die Politik einen Rahmen schafft, um Diskriminierung und Rassismus zu bekämpfen. Er stellte in diesem Zusammenhang das Projekt „Antidiskriminierungsberatung Anhalt“ vor, das zukünftig in der Stadt Dessau-Roßlau und im Landkreis Wittenberg sowie in Bitterfeld qualifizierte Beratungen anbieten wird.

In der Abschlussrede erinnerte Frau Manja Lorenz von der AGSA an Oury Jalloh, an Hans-Joachim Sbrzesny, zu dessen 15. Todestag, am 1. August 2023, eine Gedenktafel am Bahnhof Dessau enthüllt wird, um an weitere Opfer von rechtsextremer Gewalt zu erinnern.

Die Veranstaltung wurde von Leen Ghanem und von der studentischen Initiative City Jam musikalisch begleitet und von unserer Kollegin Dr. Heike Kanter moderiert. Mit einem stillen Niederlegen von Blumen am Gedenkstein für Adriano endete die Gedenkfeier, an der rund 80 Personen aus der Zivilgesellschaft, Vereinen und Institutionen sowie Lokalpolitiker*innen teilnahmen.


Rückblick aus dem Projekt 'Ossi Ausländer': Zeitzeugen-Gespräch am am 23. Mai in Halle: Arbeit, Alltag, Anerkennung - Vertragsarbeiter in der DDRnach oben

Aus Mosambik in die DDR und wie ging es dann weiter? In unserem Gespräch am 23. Main in Halle erzählten die beiden ehemaligen Vertragsarbeiter David Macou und Piedoso Manave aus ihrem Arbeits- und Alltagsleben in der DDR-Gesellschaft und den 90er Jahren. Dabei hätten positive Erlebnisse sie genauso begleitet wie negative Erfahrungen von Rassismus, auf die sie mit verschiedenen Strategien reagierten.

- Ein Betrag von Dr. Heike Kanter, LAMSA e.V. -

Für Piedoso Manave ist Halle zum Lebensmittelpunkt geworden. David Macou wurde 1991 zurückgeschickt. In diesem April und Mai auf Deutschlandreise, war es eine besondere Gelegenheit, ihn zu hören. Mit Blick auf ihr heutiges Leben in Mosambik berichtet er vom langen Kampf der ehemaligen Vertragsarbeitenden um Anerkennung ihrer Arbeitsleistungen; bis heute haben die sogenannten „Madgermanes“ ihren Lohn nicht ausbezahlt bekommen. Außerdem suchen noch viele der ehemaligen Kollegen ihre Kinder sowie diese ebenfalls ihre Väter. Unterstützt wird eine Familienzusammenführung u.a. von der Initative „Reencontro Familiar – Moçambique – Deutschland“ für die Fatima Woznica anwesend war und von ihrer Arbeit berichtet hat.

Das vielfältig interessierte Publikum stellte Fragen, die etwa an eigene Erinnerungen an die DDR anschlossen oder an eigene Erfahrungen von Rassismus heute. So wurde im Austausch deutlich, wie die DDR bis heute fortwirkt.

Wir danken den beiden Zeitzeugen für ihre Bereitschaft aus ihrem Leben zu erzählen. Das Gespräch fand im Rahmen des Projektes „Ossi-Ausländer“ statt, welches 2021/2022 vom Multikulturellen Zentrum in Dessau und seit diesem Jahr von LAMSA e.V. umgesetzt wird (www.ossi-auslaender.de). Am 18.11.2023 wird das Projekt mit einer Zeitzeug*innen-Veranstaltung seinen Abschluss finden, bei der als Ergebnis eine interaktive Bildungs-Website für junge Leute präsentiert wird.


Wir stellen vor: Das Projekt 'AntiRaqua'nach oben

Auch in diesem Newsletter möchten wir wieder ein Projekt des LAMSA e.V. vorstellen: AntiRaqua steht für „Antirassistische und rassismuskritische politische Bildung vom LAMSA qualifizieren“.

- Ein Beitrag von Triada Kovalenko, LAMSA e.V. -

Das Projekt "AntiRaqua" startete bereits im vergangenen Jahr. Im Rahmen von 4 Methodenaustauschworkshops für hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen wurden folgende Fragen thematisiert und diskutiert:

  • Wie kann Rassismus von Diskriminierung unterschieden werden?
  • Was ist die Geschichte von Rassismus?
  • Was hat Sprache mit Rassismus zu tun? Was ist Allyship?
  • Und welche Projekte werden im LAMSA bereits umgesetzt, um auf Rassismus aufmerksam zu machen, (Alltags-)Rassismus zu bekämpfen und darüber aufzuklären?

In 4 Modulen wurden den Teilnehmer*innen von internen und externen Referent*innen Themen und Methoden der Antirassismusarbeit vorgestellt. Ergebnis der Arbeit in den Modulen war außerdem ein Glossar für diskriminierungssensible Sprache, das den LAMSA-Mitarbeiter*innen in Zukunft zur Verfügung steht.

Seit diesem Jahr nun setzt AntiRaqua den zweiten Teil des Projektes um.LAMSA qualifiziert und schult Mitarbeitende sowie Ehrenamtliche zu Multiplikator*innen der antirassistischen und rassismuskritischen politischen Bildungsarbeit. Bis Ende 2023 werden die Teilnehmer*innen in den Bereichen Empowerment, Self-Care, Grundlagenwissen zu Rassismus und Gestaltung von Workshops im Bereich Antirassismus weitergebildet.

Ziel ist es, dass die ausgebildeten Teilnehmer*innen als Referent*innen in die Migrant*innenorganisationen gehen und dort eigenständig Workshops umsetzen. Nach erfolgreicher Umsetzung bekommen sie dann ein Zertifikat und können fortan als Multiplikator*innen ihr erlerntes Wissen im gesamten Netzwerk weitergeben.

Weitere Informationen zum Projekt und Kontakte finden Sie hier.

Das Projekt wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung & der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.


13. Verleihung des Integrationspreises in Magdeburg am 21. Juni 2023nach oben

Zum 13. Mal bereits wurde in diesem Jahr der Integrationspreis des Landes Sachsen-Anhalt an neun Projekte, Vereine und Initiativen vergeben. Im Rahmen einer Festveranstaltung in der Viehbörse in Magdeburg vergaben Sozialministerin Petra Grimm-Benne, Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung, und Landesgleichstellungsbeauftragte Sarah Schulze die Preise. Wir freuen uns ganz besonders, dass eine Mitgliedsorganisation des LAMSA (neben vielen anderen in drei Kategorien ausgezeichneten Vereinen, Initiativen und Einzelpersonen), die Afghanische Fraueninitiative in Magdeburg (AFIMA) e.V. den mit 1.000 Euro dotieren ersten Preis in der Kategorie »Teilhabe von Frauen mit Migrationsgeschichte« erhielt. Herzliche Glückwünsche!

Für LAMSA war dieser Tag eine passende Gelegenheit, die Kampagne "Wir sind 7%", die seit April 2023 läuft, vorzustellen und Besuchende einzuladen, uns darin zu unterstützen. Dafür hatten wir eine Fotobox aufgestellt, mit der sich Interessierte fotografieren lassen konnten. Dafür waren kleine Poster vorbereitet. Vielen Dank an alle, die LAMSA bei diesem Anliegen unterstützen, Menschen mit Migrationsgeschichte zukünftig mehr und nachhaltig in die Kommunalpolitik zu bringen.

Mehr zur Verleihung des Integrationspreises.


Regionalwerkstätten in Halle, Magdeburg und Dessau im Juninach oben

Im April 2023 startete LAMSA die Kampagne „Wir sind 7%“. Ziel dieser Kampagne soll es sein, die partei-politische Partizipation von Menschen mit Migrationsgeschichte zu erhöhen.

Warum braucht es die Kampagne? Menschen mit Migrationsgeschichte sind im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil in Sachsen-Anhalt kaum bis gar nicht in Parteien und/oder politischen, kommunalen Gremien vertreten. Damit fehlt ihre Perspektive in der Politik der Städte und Kommunen.

- Ein Beitrag von Dorothea Lucke, LAMSA e.V. -

Wie lässt sich die geringe bis fehlende Teilhabe in und an der Politik erklären? Um diese und andere Fragen zu diskutieren, fanden am 1. Juni in Halle, am 15. Juni in Magdeburg und am 29. Juni 2023 in Dessau die Regionalwerkstätten des Projektes DiV – Demokratie in Vielfalt zum Thema „Parteipolitische Partizipation“ statt. Jeweils zwei Parteimitglieder mit eigener Migrationsgeschichte waren eingeladen, um mit den Gästen über ihre persönlichen Erfahrungen in der Kommunalpolitik ins Gespräch zu gehen und von ihren Erfahrungen zu berichten. Im Zentrum der Veranstaltungen standen auch folgende Fragen: Ist der Zugang zu Parteien zu hürdenreich? Sind die Vorstellungen über die partei-politische Teilhabe zu aufgeladen? Wie sehen Menschen mit Migrationsgeschichte das selbst? Und auf der anderen Seite: Was können Parteien dafür tun, den Anteil von engagierten Menschen mit Migrationsgeschichte in ihren Parteien zu erhöhen? Ist ihnen diese Repräsentationslücke überhaupt bewusst? Was muss passieren, damit sich mehr Menschen mit Migrationsgeschichte in demokratischen Parteien engagieren?

Zu Beginn der Veranstaltungen wollten wir erfahren, was die Anwesenden tun würden, wenn sie politische Entscheidungsmacht in ihrer Kommune oder ihrer Stadt hätten. Die Liste der Dinge, für die sie sich als Kommunalpolitiker*in einsetzen würden, ist ebenso lang wie vielfältig. Sie würden zum Beispiel:

  • Bildungsgerechtigkeit für Alle schaffen, denn Schüler*innen mit Migrationsgeschichte sind im deutschen Schulsystem oftmals weniger erfolgreich (als ihre Mitschüler*innen ohne Migrationsgeschichte)1)
  • Einen Menschen mit eigener Migrationsgeschichte zur Chefin oder zum Chef der Ausländerbehörde ernennen
  • Sozialarbeit an allen Kitas und Schulen einrichten
  • Den öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum ausbauen
  • Nachbarschaftstreffs in den Stadtvierteln einrichten, damit sich Menschen dort begegnen können und das Stadtleben weniger anonym wird
  • Projekte und Programme gegen Gewalt gegenüber Frauen fördern
  • Allen in der Kommune lebenden Menschen das Wahlrecht bei Kommunalwahlen gewähren – unabhängig von der Staatsbürgerschaft
  • Sich für mehr integrative Schulen einsetzen und generell mehr Inklusion in der Gesellschaft wagen
  • Menschen mit Migrationsgeschichte dabei unterstützen, eine Arbeit zu finden, die auch ihren beruflichen Qualifikationen entspricht (Stichwort: Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse)
  • Sich für mehr Transparenz in Bezug auf Entscheidungen und auf die Mittelverwendung in ihrer Kommune einsetzen.

An diesen Themen lässt sich ablesen, dass Menschen mit Migrationsgeschichte häufig Diskriminierungen und Ungerechtigkeiten ausgesetzt sind und wie wichtig es ist, dass genau diese Menschen die kommunale Politik mitgestalten und sich so für mehr Gerechtigkeit einsetzen. Doch auch die Gesamtgesellschaft betreffende Themen wie Klimawandel, soziale Gerechtigkeit und ein respektvolles, gewaltfreies Miteinander spielten für viele Teilnehmende eine wichtige Rolle.

Im weiteren Verlauf der Regionalwerkstätten erzählten Parteimitglieder, die selbst eine Migrationsgeschichte haben, ihre ganz persönlichen Geschichten und stellten sich den Fragen der Teilnehmenden. Es war interessant zu erfahren, wie sie in die Politik gekommen sind, welche Herausforderungen es gab und welche Hürden sie überwinden mussten, um selbst politisch aktiv zu werden und zu sein.

So unterschiedlich die individuellen Geschichten auch waren, es wurde Folgendes klar: Um politisch aktiv zu sein, braucht es einen langen Atem! Man benötigt sehr gute Deutschkenntnisse und sollte sollte gut argumentieren können. Man braucht Idealismus und Zeit, denn parteipolitisches Engagement in einem Ortsverein ist stets ehrenamtlich. Zudem ist es ist wichtig, eine*n Mentor*in an seiner Seite zu haben, die/der bei Fragen oder Unsicherheiten ermutigt, motiviert und ihren/seinen Erfahrungsschatz teilt.

LAMSA möchte hierbei künftig unterstützen und politisch interessierte Menschen mit Migrationsgeschichte empowern, sie miteinander vernetzen und ein Mentor*innen-Programm ins Leben rufen, um dem Ziel, „Wir sind 7%“, ein Stück näher zu kommen.

Wie bedanken uns bei allen Teilnehmenden für den spannenden Austausch!

1) DJI - Kinder- und Jugendmigrationsreport 2020


Abschluss-Veranstaltung des Projekts 'MISA - Migration und Inklusion in Sachsen-Anhalt' am 5. Mai in Hallenach oben

Die Abschlusskonferenz des Projekts "MISA – Migration und Inklusion in Sachsen-Anhalt"  fand am  5. Mai - also thematisch passend am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen - im barrierefreien Tagungsraum der Jugendherberge in Halle statt.

- Ein Beitrag von Khuzama Zena, LAMSA e.V. -

Ein kurzer Blick zurück: Das Projekt "MISA" startete bereits am 1. Juli 2021 und endete zunächst am 30. Juni dieses Jahres. Die zweijährige Laufzeit des Projekts wurde aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie gefördert. Ziel des Projekts war die Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Migrationsgeschichte, die von einer Beeinträchtigung, Behinderung oder psychischen Problemen betroffen sind. Ein Projekt mit großer Wirkung auf die Lebenswirklichkeit der Zielgruppe, aber auch mit starker Signalwirkung für die Gesellschaft wurde hier feierlich verabschiedet. Seit dem 1. Juli wird MISA über das Sozialministerium des Landes gefördert, zunächst bis Ende 2023.

Die 45 Teilnehmenden der Abschlusskonferenz begaben sich gemeinsam auf eine emotionale Reise begeben: Zunächst wurden sie durch eine interaktive musikalische und sinnliche Erfahrung auf das Thema eingestellt. Mit drei migrantischen Zeitzeugen, die ihre persönlichen Geschichten vom Ankommen und Leben mit Behinderung in Deutschland erzählten, ging es weiter. Es waren Geschichten vom Kampf gegen zahlreiche strukturelle und individuelle Barrieren, von medizinischen und persönlichen Rückschlägen und immer wieder auch von Mut und Hoffnung. Im Anschluss stellte Frau Dr. Khuzama Zena die Ergebnisse des Projektes vor: Sie zeigte vor allem, wie groß der Bedarf an solchen Unterstützungsmaßnahmen für die vulnerable Zielgruppe nach wie vor ist. Zum Abschluss konnten in einem feierlichen Rahmen persönliche Gespräche geführt werden. Das ein oder andere Netzwerk, das diese Projektlaufzeit überdauern wird, wurde hier geknüpft oder bestehende Netzwerke gestärkt.

Musiker: Razan Afifi, Raef Badrkhan und Ayman Srmany  ///  Zeitreisende: Mustafa Bico, Razan Afifi und Mohannad Bnejan

MISA – Migration und Inklusion in Sachsen-Anhalt wird gefördert aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie


Integrationslesetag am 12. Mai in Dessaunach oben

"Hören und… kein Wort verstehen. Lesen und wissen, dass niemand dich versteht; nachempfinden, was Menschen fühlen, wenn sie fremd und „neu“ in einem Land sind…" waren Gedanken, die Besucher*innen am Integrationslesetag am 12. Mai in Dessau kommen konnten.  "StadtLesen"  -  ein "mobiles Lesewohnzimmer", das durch ganz Deutschland (auch Österrreich und die Schweiz) tourt - machte im Mai auch in Dessau Station und verwandelte den Marktplatz für mehrere Tage wirklich in ein Lesewohnzimmer.

- Ein Beitrag von Yuliia Kohut, LAMSA e.V.  -

An besagtem Integrationslesetag wurde dann auf Türkisch, Arabisch, Rumänisch, Ukrainisch vorgelesen und zugehört. Eine unbekannte Sprache zu hören, ist für viele Menschen keine ungewöhnliche Erfahrung. Aber lesen (oder sprechen), Wichtiges oder Lustiges zu äußern und dabei völlig unverstanden zu bleiben – sind Erfahrungen, die eigentlich Jede und Jeder machen sollte, um nachvollziehen zu können, wie sich ein Mensch in einem Land fühlt, in der niemand seine Sprache spricht.

Während der Stunde am Nachmittag, in der das Dessauer Team Platz auf der Bühne nahm, wurden Gedichte, ein Zeitungsartikel und eine satirische Geschichte in verschiedenen Sprachen gelesen. Die Teacher Oliver Band bewies mit ihren Klängen, dass man keine Sprache braucht, um Musik zu verstehen - vielleicht das Einzige, was alle Menschen ohne Übersetzung verstehen.

Eine der Kolleginnen sagte: „Schaut mal, das Publikum geht nicht, es gibt nur mehr Zuschauer!“ Nun, das war etwas, das wirklich schön zu erkennen ist: dass viele Menschen offen genug sind, um zu versuchen, Emotionen zu „lesen“, ohne Worte zu verstehen. 


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Veranstaltungen


Save the Date: 10./11. November 2023 in Magdeburg

Landeskonferenz mit Jubiläums-Gala "15 Jahre LAMSA"


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Redaktionsschluss: 17.07.2023