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22.11.2016

OFFENER BRIEF DER TRÄGER DER JUGEND-, SOZIAL- UND KULTURARBEIT, DER INTEGRATIONSARBEIT UND DER ENGAGEMENTFÖRDERUNG

Sehr geehrte Frau Ministerin,

als landesweite gemeinnützige Träger der Jugend-, Sozial- und Kulturarbeit, der Integrationsstärkung und Engagementförderung sind wir zentrale Pfeiler der demokratischen Zivilgesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt.

Insgesamt arbeiten allein im Bereich der landesweiten Jugend-, Sozial- und Kulturarbeit, der Integrationsförderung und Engagementförderung der unterzeichnenden Träger über 160 Beschäftigte. In unseren Projekten und Angeboten engagieren sich 1.600 Menschen ehrenamtlich überall im Land. Die Träger finanzieren jedes Jahr mit über 7 Millionen Euro Eigen- und Drittmitteln die gesellschaftlichen Aufgaben mit.

Wir engagieren uns – häufig bis an die Grenzen des Machbaren – für alle Menschen in unserem Land. Dabei gibt es in Sachsen-Anhalt seit Jahren für die landesweiten Träger eine schwierige, mitunter scheinbar ausweglose Situation: In aller Regel sind die Landesmittel nicht kostendeckend, immer höhere Eigenanteile müssen erwirtschaftet werden. Fördermittelbescheide kommen selten rechtzeitig, die Arbeit und Strukturen müssen die Träger oft monatelang vorfinanzieren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hoch motiviert ihre Aufgaben erfüllen, werden häufig nicht tarifgerecht gefördert. Jährlich stehen viele von ihnen vor der Situation, um ihren Arbeitsplatz zu bangen. Vorstände und ehrenamtlich Engagierte bei den Trägern erleben wenig echte Anerkennung auf Augenhöhe von Seiten der Verwaltung und Politik; meist werden sie als subventionierte Bittsteller wahrgenommen.

Im Grunde ist uns die aktuelle Situation daher keine neue. Sie hat 2016 eine neue Tragweite und Dynamik durch die späte Haushaltsentscheidung bekommen. Als Träger versuchen wir im Moment, die finanzielle Krise zu meistern. Wir diskutieren über Arbeitsverträge und Kündigungen, Bankkredite, private Darlehen und Liquiditätssicherung – dabei sollten wir uns in der politischen und gesellschaftlichen Großwetterlage gerade um unsere Arbeitsinhalte kümmern können.

Wir möchten mit diesem Brief nicht nur auf die aktuelle Situation der Träger der landesweiten Jugend-, Sozial- und Kulturarbeit, Integrations- und Engagementförderung aufmerksam machen. Vielmehr sehen wir in der aktuellen Krise Chancen zukunftsfähiger Veränderungen. Wir sollten gemeinsam nicht nur darüber reden, wie Träger jetzt überleben können, sondern auch über das Selbstverständnis und Verständnis unserer Arbeit und unserer Rolle für dieses Land debattieren. Dazu braucht es die Bereitschaft der Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, grundsätzliche Bedingungen für unsere Arbeit ehrlich anzuerkennen, offensiv zu fordern und verbindlich zu fördern:
- die Achtung vor den inhaltlichen Werten unserer Arbeit für die Gesellschaft,
- den Respekt vor dem Engagement unserer haupt- und ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen,
- die Förderung einer fairen und tarifgerechten Bezahlung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
- die verbindliche, auskömmliche und pünktliche Zuwendung von Mitteln.

Wir möchten gern auch in Zukunft gemeinsam für Sachsen-Anhalt arbeiten und wirken. Lassen Sie uns darüber reden und gemeinsam und partnerschaftlich für eine demokratische Zivilgesellschaft handeln.

Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.
fjp>media, Verband junger Medienmacher e.V.
ijgd LV Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V.
Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.V.
Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.
Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Sachsen-Anhalt (LAGFA) e.V.
Landesnetzwerk Migranten-organisationen Sachsen-Anhalt e.V.
Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V.
Miteinander - Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V.

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