Coachingprogramm zur Stärkung der Medienpräsenz von Ehrenamtlichen mit Migrationsgeschichte
Projektzeitraum: 01.09.2025 – 31.08.2026
Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. startet in Kooperation mit der Aktivistinnen-Agentur e.V. ein bundesweites Coachingprogramm, das sich an Haupt- und Ehrenamtliche in Migrationsverbänden richtet. Ziel ist es, die mediale Sichtbarkeit von Menschen mit Migrationsgeschichte und Rassismuserfahrung zu erhöhen und ihre Stimmen im öffentlichen Diskurs zu stärken.
Warum dieses Programm?
Besonders im Kontext von Wahlkampfphasen und Koalitionsverhandlungen wird zwar über Migration gesprochen, doch die unterschiedlichen Ebenen der Teilhabe in den Bundesländern – deren Ursachen sehr komplex sind und hier den Rahmen sprengen – bleiben oft unbeachtet. Diejenigen, die direkt von der Asyl- und Migrationspolitik betroffen sind, in diesen Debatten nicht hinreichend angehört. Die Perspektiven und Positionen von Migrant*innen bleiben im medialen Diskurs häufig unterpräsentiert bis hin unberücksichtigt.
Strukturelle Hürden wie fehlende Betroffenheitsperspektiven in der Medienlandschaft und Sprachbarrieren tragen dazu bei, dass die Anliegen von Menschen mit Migrationsgeschichte nicht angemessen berücksichtigt werden. Vor diesem Hintergrund besteht ein dringender Bedarf, Betroffene zu empowern und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Erfahrungen und Perspektiven selbstbestimmt in die demokratische Debatte einzubringen.
Für wen ist das Programm?
Das Coachingprogramm richtet sich an Menschen mit Fluchtgeschichte und Rassismuserfahrung sowie an Haupt- und ehrenamtlich Tätige aus zivilgesellschaftlichen Migrationsverbänden und Flüchtlings- und Migrationsräten. Insbesondere sprechen wir auch Menschen an, die Mehrfachdiskriminierung erfahren, darunter Frauen, queere Menschen und Armutsbetroffene.
Was bieten wir?
Das Programm umfasst individuelle und gruppenbasierte Online-Coachings, die auf die spezifischen Bedürfnisse, Krisen, Notlagen und aktuellen Anlässe der Teilnehmenden und ihrer Organisationen zugeschnitten werden. Die Einzelcoachings und Gruppentrainings richten sich sowohl an individuelle als auch an strukturelle Bedarfe und können flexibel auf konkrete Situationen reagieren. Die genauen Inhalte werden im Laufe der Bedarfsabfragen mit den interessierten Organisationen und Einzelpersonen festgelegt.
Mögliche Themenfelder könnten Interviewtraining zur Vorbereitung auf Interviews, selbstsicheres Auftreten vor Mikrofon und Kamera sowie die Vermittlung zentraler Kernbotschaften umfassen. Im Bereich Krisenkommunikation könnten wir bei der Reaktion auf mediale Ereignisse oder rassistische Vorfälle unterstützen.
Unter proaktiver Pressearbeit ließen sich die Erstellung und Optimierung von Pressemitteilungen sowie die gezielte Kontaktaufnahme mit Journalistinnen vermitteln. Für Social Media könnten wir aufzeigen, wie Statements für Instagram, TikTok und Facebook aufbereitet werden. Außerdem könnten wir im Reden schreiben und halten für das Sprechen auf öffentlichen Veranstaltungen schulen. Im Themenfeld Kommunikation und Rhetorik wäre eine Qualifizierung zur Teilnahme an Podiumsdiskussionen und zu Gesprächen mit politischen Vertreter*innen möglich.
Programmaufbau
Das Coachingprogramm umfasst Online‑Webinare, die über den Projektzeitraum verteilt Impulse zu unseren Lernzielen, direkt anwendbare Praxistipps sowie eine Vorstellung des Programms bieten; die Einladungen werden bundesweit per E‑Mail an zivilgesellschaftliche Organisationen, Bildungsinitiativen sowie Geflüchteten‑, Integrations‑ und Migrationsräte verschickt. Interessierte füllen zunächst eine Online‑Bedarfsabfrage aus, damit wir die Coachings optimal auf ihre konkreten Bedürfnisse und aktuellen Situationen zuschneiden können und bewerben sich anschließend über ein Online‑Bewerbungsformular für die vertiefenden Coachingangebote. Im Projektjahr werden zudem individuelle Einzelcoachings sowie Gruppentrainings für ganze Organisationen angeboten.
Die Teilnahmeplätze sind begrenzt. Wir freuen uns über die Teilnahme von Menschen mit unterschiedlichen Diskriminierungsmerkmalen aus marginalisierten Gruppen.
Weitere Informationen und Anmeldung unter
Anmeldung Webinare
Datenschutzhinweise: Informationen zur Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten im Rahmen der Bedarfsabfrage, Teilnahme am Programm und des Bewerbungsprozesses finden Sie hier.
Ansprechperson und Kontakt
Mina Jawad
mina.jawad@lamsa.de
Mobil: 0157 72 11 965 1
Projektpartner

Die Aktivistinnen-Agentur e.V. ist ein gemeinnütziger Bildungsverein aus Hamburg, der über 4.000 Haupt- und Ehrenamtliche aus antirassistischen Initiativen, Flüchtlings-, Integrations- und Migrationsräten darin trainiert hat, ihre Botschaften in die Medien zu bringen.
Förderung
